Die Alb-Blau-Donau-Bank verlangt kein Verwahrentgelt mehr. Das war am Rande der Generalversammlung der Bank zu erfahren. Eine Satzungsänderung ist bei der Versammlung gescheitert. Die Hintergründe.
Warum die Alb-Blau-Donau-Bank kein Verwahrentgelt mehr verlangt
SWP Ehingen: 28.07.2022

Die VR-Bank Alb-Blau-Donau hat ihre erste Generalversammlung nach der Fusion im vergangenen Jahr abgehalten. Damals hatten die Mitglieder der Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß und der Volksbank Blaubeuren mit großer Mehrheit für einen Zusammenschluss gestimmt.
Keine Vertreterversammlung
In diesem Jahr fand aber ein wichtiger Punkt keine Zustimmung: Vorstand und Aufsichtsrat der Bank wollten eine Vertreterversammlung einführen. Bislang werden alle Mitglieder zur Generalversammlung eingeladen. Künftig sollten dies nur nochgewählte Vertreter sein. Bei der virtuell abgehaltenen Versammlung ist jetzt aber die Stimmenzahl für eine nötige Satzungsänderung nicht erreicht worden. 530 gültige Stimmen sind abgegeben worden. Zwar hat eine Mehrheit von 65 Prozent für die Änderung gestimmt. Erforderlich wären aber 75 Prozent gewesen. Es sei vielleicht nicht gelungen, den Mitgliedern die Vorteile der neuen Versammlungsart nahezubringen, lassen die vier Bankvorstände Klaus Hofmann, Alfons Seeburger, Frank Stegner und Martin Traub mitteilen. Allerdings: „Wir erachten die Einführung einer Vertreterversammlung aber weiterhin als sinnvoll“, sagen sie. Die Größe der Bank und die hohe Zahl an Mitgliedern (rund 16 000) sprächen dafür. Andere Genossenschaftsbanken in dieser Größe arbeiteten schon lange mit Vertreterversammlungen.
Dividende und Rücklage
Eine wichtige Nachricht: Die Alb-Blau-Donau-Bank erhebt keine Verwahrentgelte von ihren Kunden mehr. Vorausgegangen war die Entscheidung der EuropäischenZentralbank (EZB), keine Negativzinsen mehr zu verlangen. Es sei immer klargewesen, dass man sich an der EZB orientiere und kein Verwahrentgelt mehr verlange, wenn die Zentralbank ihren Kurs ändere, sagen die Bankvorstände.
Die Mitglieder der Alb-Blau-Donau-Bank stimmten bei der Generalversammlung auch der vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinns von rund 884 000 Eurozu. Jeweils 360 000 Euro gehen in die gesetzliche und in andere Rücklagen, rund 160 000 Euro werden als Dividende ausgezahlt.
Neu in den Aufsichtsrat der Bank wählten die Mitglieder René Dachner. Verabschiedet wurde Herbert Volz. Er hat die vorgeschriebene Altersgrenze erreicht. Volz war 16 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat, die vergangenen drei Jahre sogar Vorsitzender des Gremiums.